There are people who have money and there are people who are rich – Coco Chanel

So lief meine Spendenaktion: Ich bin unglaublich dankbar für die tolle Unterstützung die ich bekommen habe! Ich danke Allen die mich mit ihrer Kullispende unterstützt haben, aber mit Worten ist gar nicht aus zu drücken, wie glücklich ich war, als ich den Erfolg dieses Aufrufs mit eigenen Augen gesehen habe.
Aber immer schön von Vorne! Kurz bevor meine Mutter zu Besuch kam, habe ich einen Spendenaufruf gemacht und um Kullis gebeten. Dass es extrem viele hilfsbereite Menschen gibt dachte ich mir schon, genau deswegen habe ich das Ganze ja auch gestartet, aber das es so ein großer Erfolg wird hätte ich mir nie erträumt! Direkt in den ersten Stunden nach dem Aufruf haben mich und meine Mutter sehr viele Leute kontaktiert und mir ihre Unterstützung angeboten. Das alleine hat mich schon super gefreut, doch als meine Mutter und Christine mich dann hier in Namibia endlich besucht haben und die ganzen Kullis vor mir aus gepackt haben, konnte ich meinen Augen nicht trauen und ich war einfach sprachlos! Eure Hilfsbereitschaft ist einfach der Wahnsinn gewesen ! Die beiden hatten so einige Probleme die ganzen Stifte in ihrem Gepäck unter zu bringen und konnten nicht ein mal alle Stifte mit bringen. Ihr Handgepäck bestand quasi nur aus Stiften und auch jeder Platz im Koffer, wie in den Wanderschuhen oder anderen Hohlräumen, wurde mit Kullis gefüllt. Die Damen und Herren am Zoll haben auch nicht schlecht über die Röntgenbilder des Handgepäcks gestaunt und erst mal einige Fragen gestellt. Und auch dort am Frankfurter Flughafen hat sich die Hilfsbereitschaft einiger Menschen wieder gezeigt. Meine Mutter musste sich also erklären, warum sie so viele Stifte mit dabei hat und als sie von mir und der Spendenaktion für meine Schule erzählt hat, dreht sich die eine Dame vom Röntgen um, geht an ihren Rucksack, holt einen Kulli heraus, gibt ihn meiner Mama und sagt, sie möchte auch gerne ein Teil dieser tollen Aktion sein. Ich finde dies war so eine schöne Geste und als ich davon gehört habe, konnte ich kaum aufhören zu grinsen vor lauter Freude. Leider hat meine Mama nicht daran gedacht dieser lieben Frau die Adresse meines Blogs zu geben, aber falls sie doch durch irgendeinen Zufall dies hier lesen sollte: Vielen Dank, es sollte noch viel mehr Menschen wie Sie geben!!

Ja also nachdem die beiden dann alle Stifte aus allen Ritzen ihres Gepäcks raus gekramt hatten, haben wir uns ins Wohnzimmer, vor den riesigen Haufen Stifte gesetzt und haben begonnen zu zählen.
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Das Zählen beginnt

Wir kamen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, als sich ein Haufen nach dem Anderen gebildet hat. Insgesamt kamen unglaubliche 13 Päckchen, für 13 Klassen zusammen und das bedeutet Ihr habt 520 Stifte gespendet! Und das sind noch nicht Alle, denn meine beiden Besucher konnten auf Grund des begrenzten Gepäcks leider nicht alle Stifte mitbringen und es sind ca noch 300 Stifte bei mir zu Hause die eine Freundin im Juni mit hier hin bringt. Damit kann ich dann noch etwas 7 Klassen komplett ausstatten.

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Die fertigen Päckchen, alle auf einem Haufen 🙂

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Montags haben wir uns dann also alle Päckchen geschnappt und sind in die Schule gefahren. Natürlich wollte ich den Beiden auch meine Schule, meine Klassen und die anderen Lehrer vorstellen, aber hauptsächlich waren wir dort, um die Stifte zu übergeben. Vor der Pause habe ich Christine und Mama also rum geführt und wir sind ebenfalls zu dem anderen Projekt in Havana gelaufen, dem Kindergarten, in dem ich auch ab und zu mal bin. Nachdem die Beiden die ersten Schocks dort verkraftet hatten, denn Havana, das ein sogenannter Slum ist, ist für jeden neuen Besucher immer schockierend, haben sie den Einblick wirklich genossen. Die Kinder haben uns wie immer überfallen, aber es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung für meine beiden Besucher, auch mal die Teile von Windhoek zu erleben, von denen man als Tourist auf jeden Fall abgeraten bekommt.

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Kleiner Tipp: Setzte dich im Kindergarten niemals hin, so schnell kommst du da nicht mehr weg! 😀

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Auch meine Mama versteckt sich auf diesem Bild hinter den Kindern rechts von Christine

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Zur Pause sind wir zurück zur Schule gelaufen und haben im Lehrerzimmer Allen von der erfolgreichen Spendensammelaktion erzählt und ihnen erklärt, dass sehr viele Kinder nun einen neuen eigenen Stift bekommen werden. Danach sind wir drei dann von Klasse zu Klasse gelaufen, begonnen haben wir bei den Siebtklässlern, und haben die Kugelschreiber verteilt. Die Reaktionen reichten von grenzenlosem Erstaunen, Ungläubigkeit darüber, dass man ihnen einfach etwas schenkt, ohne Bedingungen zu stellen, bis hin zu lautem Gejubel und Rumgehüpfe. Die Dankbarkeit in den Gesichtern der Kinder zu sehen war dann noch das Itüpfelchen auf meiner sowieso schon unglaublich großen Freude!
Und ich muss auf jeden Fall noch ein mal betonen, wie ich es auch getan habe, als ich den Aufruf gestartet habe, dass ich hier nicht übertreibe von Wegen „Für diese Kinder ist sogar ein Stift etwas Tolles“ oder „Hier ist ein Stift so viel wert“. Nein, das möchte ich damit nicht ausdrücken. Aus diesem Grund habe ich auch den Titel „There are people who have money and there are people who are rich – Coco Chanel“ gewählt. Ich finde dies drückt genau das aus, was ich hier erlebe. Ich bin immer wieder beeindruckt wie viel glücklicher manche Menschen und vor Allem Kinder wirken, wenn sie eben nicht so viel haben, und ich nicht von so Vielem so abhängig sind. Sie sind reich. Nicht im materiellen Sinne, aber darin aus dem Wenigsten Alles raus zu holen und mit sehr wenig, glücklich zu sein. Damit möchte ich auf keinen Fall die Lebenssituation von den Bewohnern Havanas beschönigen oder gar den Fakt, dass es überhaupt diese Blechhüttensiedlungen hier gibt, aber ich versuche die hohe Achtung der Menschen vor Allem was sie bekommen zu beschreiben. Den Kindern die Stifte zu überreichen hat mir, wie bereits erwähnt, eine riesige Freude bereitet und ich danke Allen die das Ganze erst ermöglicht haben vielmals. Aber ich bitte jeden diesen Eintrag und vor allem den letzten Abschnitte besonders ernst zu nehmen, denn hier geht es keinesfalls um das arme Afrika und die armen Menschen hier, die die Unterstützung des Westens brauchen. Es ist nur eine individuelle Situation und ich bin auf keinen Fall ein Afrikaexperte und schon gar nicht kann ich von mir behaupten, zu wissen wie es diesen Menschen in Wohnsiedlungen wie Havana geht. Was ich aber ganz sicher weiß ist, wie viel wert diese Aktion im Einzelnen für mich und meine Schule besonders für meine Klassen, war! Es ging hierbei rein um die Geste und die temporäre Unterstützung und mir ist es bewusst, dass dies wahrscheinlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war. Aber selbst für die kurze Zeit, die die Stifte für Freude sorgen, ist mir das Ganze auf jeden Fall wert gewesen!

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Meine 7c und ihre neuen Stifte

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Ich weiß ich habe es jetzt schon ungefähr einhundert Mal geschrieben, aber ich danke Allen dass sie mich und die Kinder so glücklich gemacht haben!

Ich möchte die Spender auch gerne namentlich nennen, doch falls ich jemanden vergessen haben sollte, bitte nicht zögern es mir zu sagen und ich füge ihn oder sie noch zu der Liste hinzu. Da die ganze Organisation über meine Mama gelaufen ist und teilweise Leute zusammen gespendet haben, kann der ein oder andere Name versehentlich verloren gegangen sein. Also wie gesagt, das ist keinesfalls böse gemeint und zögert bitte nicht, es mir zu sagen!
Ich danke ganz herzlich:

Familie Langolf
Familie Roth
Dörte Bauernsachs
Jörg Atzor (und seinen Klassen in denen er netter Weise gesammelt hat)
Familie Thiel
Familie Weitzel
Familie Schramm
Familie Weber
Familie Ramavat- Heep
Thomas Pehl
Petra Hannappel
Mareike Lemme
Saskia Hanke
Julia Fink
Felix Geißler
Juri Bender
Leoni Wey
Rebeka Causevska
Charlotte Hassenpflug
Mama (Ingrid) Gonzi

DANKE!

Eine kurze Geschichte zusätzlich, auch Spenden betreffend, hier noch.
Auf meiner großen Reise mit meiner Mutter und Christine, haben wir am Waterberg ein sehr nettes Pärchen kennen gelernt. Während unserer Wanderung hoch auf das Waterberg Plateau, haben wir uns auch etwas mit ihnen unterhalten und so kamen wir eben auch auf das Thema Schule. Ich habe erzählt was ich da so mache und auch von der Spendenaktion berichtet. Die beiden hatten von einem Verwandten aus Deutschland zwei Bälle mit nach Namibia bekommen und wollten diese eigentlich den Kindern in einem Himbadorf geben, doch dort sind sie wohl leider gar nicht hin gekommen. Als sie dann von meinem Job erfuhren, haben sie mir die Bälle versprochen. Also bin ich nach unserer Wanderung mit zu ihnen auf die Campsite gegangen und habe die beiden Bälle bekommen. Manch einer mag sich jetzt vielleicht denken „Wow zwei Bälle und nun?“, Aber diese zwei Bälle sind echt cool. Ich habe sie den beiden jüngsten meiner Klassen gegeben. Das hat genau gepasst, denn ich bin sowohl in einer Vorschulklasse, als auch in einer ersten Klasse. Dies ist jetzt auch schon über einen Monat her und die Bälle sind noch ganz und werden sehr gerne von den Kindern benutzt. Vielen lieben Dank dafür!!!:)
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